Diesmal: Der Rammsee im Naturpark Hüttener Berge – ein Tipp von Eckhard Voß

LIEBLINGSPLÄTZE - Der Rammsee

Geheimtipps preiszugeben ist so eine Sache. Am liebsten möchte man seine Lieblingsplätze ja ganz für sich haben. Aber Glück soll bekanntlich immer dann am intensivsten empfunden werden, wenn man es teilt – deshalb lüfte ich hier mein Geheimnis.

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Mein magischer Sehnsuchtsort ist der Rammsee im Herzen des Brekendorfer Forsts, der wiederum Herzstück des Naturparks Hüttener Berge ist. Zugegeben, die Lage ist praktisch, denn ich wohne im 1000-Seelen-Dorf Ascheffel, das quasi das Tor zum Forst darstellt. Deshalb bin ich auch gefühlt jeden zweiten Tag am Rammsee. Und jetzt wird’s kompliziert. Denn der See ist eigentlich gar kein See, sondern ein Toteisloch. Hört sich mystisch an. Ist aber Geologensprech und bedeutet: Hier ist am Ende der Eiszeit viel Gletscherzungeneis liegengeblieben, hat eine Hohlform hinterlassen – und den Weg für einen See freigemacht.

Schon der Weg zum Rammsee ist ein Traum.

Die meisten Seegänger kommen vom Parkplatz vor der Brekendorfer Försterei, viele auch vom Parkplatz Heidberg – mein Tipp: der total versteckt liegende Parkplatz am Scheelsberg (Mit 106 Meter über Null übrigens der höchste Gipfel im nördlichen Schleswig-Holstein). Von dort laufe ich im großen Bogen über den Scheelsberg (Ich orientiere mich am Hufeisen-Reitwegsymbol), zwischendurch geht der Blick westlich bis nach Schleswig, dann an der Brekendorfer Försterei vorbei – und schon liegt er vor einem, der Rammsee, mal silbrig glitzernd, mal strahlend blau, mal fast tiefseeschwarz, mal gewellt, mal spiegelblank. Drei Zugänge gibt es, einer ist für Hunde reserviert, ein anderer hat seit Kurzem einen schicken neuen Badesteg, der dritte ist mit Outdoorstühlen fein möbliert. Und wenn die Temperatur es zulässt – das Toteisloch macht nach einem langen Winter seinem Namen alle Ehre –, dann kann man genau hier auch wunderbar baden. Die Haut fühlt sich hinterher samtig-weich an – wie nach einer Moorpackung. Und so was ähnliches ist das Bad im Rammsee ja auch.

Der Rückweg

Zurück geht es dann mal im engeren, mal im weiteren Bogen, mal über den Heidberg, mal nicht – und jetzt Ende Mai, Anfang Juni auf jeden Fall und immer wieder mit dem wunderbaren Duft von Waldmeister in der Nase. Wer will, kann zwei Stunden durch den Forst stratzen, ohne eine Stelle zweimal zu sehen. Nur die Mountanbiker, die auf dem Hütti-Trail unterwegs sind, trifft man meist mehrfach. Sind einfach schneller unterwegs, die Jungs und Mädels. Aber auch als Fußgänger hat man nach einer großen Rammsee-Powerrunde zig Höhenmeter auf der Uhr – und dazu ein in Schleswig-Holstein seltenes Mittelgebirgswanderung-Gefühl im Kopf. Herrlich zum Runterkommen nach Feierabend. Oder als Gegenpol zu Promenade, Strand und Sonne.

Impressionen

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