
Husum – Bunte Stadt am Puls der Nordsee
Geschichte auf Schritt und Tritt
Die „graue Stadt am Meer“, wie der bekannte Husumer Dichter Theodor Storm seine Heimat einst nannte, ist heute zu einer lebendigen und bunten Stadt geworden, deren Geschichte bei jedem Spaziergang erlebbar ist. Am Binnenhafen zeigt der Sturmflutpfahl eindrucksvoll den Wasserstand während der großen Sturmfluten. Und der ersten großen „Mandränke“ 1362 verdankt Husum es auch, dass es zur Küstenstadt wurde. Einst im Inland gelegen, ging so viel Land unter, dass Husum fortan zur Hafenstadt wurde und schon bald Waren in die ganze Welt verschickte. Dazu gehörte auch das „weiße Gold der Nordsee“, das Friesensalz. Es wurde durch das Verbrennen von im Watt gestochenem Torf gewonnen. Später kamen Vieh, landwirtschaftliche Waren sowie der Bier- und Malzexport hinzu.
In den 1520er Jahren war es Hermann Tast, der die neue Lehre Martin Luthers an der Marienkirche am Marktplatz predigte. Es wurde der Beginn der Reformation in Nordelbien.
Das Schloss vor Husum, heute das einzige erhaltene Schloss an der Westküste, unterstreicht die Bedeutung von Husum. Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf ließ es von 1577 bis 1582 bauen, damals noch „vor“ Husum. Heute liegt es mitten in der Stadt und bietet mit seinem Schlosspark eine Oase der Ruhe.
Nur wenige Jahre später, 1634, ereilte die Küste eine erneute, große Sturmflut, die zweite große „Mandränke“. Viele Menschen starben, Ländereien wurden zerstört und die Zeit des Wohlstandes war erst einmal vorbei.
Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann der Aufschwung. Husums Viehmarkt wurde zeitweise zu einem der größten in Nordeuropa und existierte bis 1970. Die Skulpturen „Die Kühe“ in der Unteren Neustadt erinnern an diese Zeit.